Die Brennweite bestimmt deinen Bildwinkel, also den Sichtbereich, den dein Objektiv auf dem Sensor abbildet. Oder leichter ausgedrückt bestimmt die Brennweite, wie groß dein Motiv auf dem Bild dargestellt wird. Sie wird in Millimetern angegeben und je größer die Brennweite ist, desto größer wird dein Motiv im Bild dargestellt (bei gleichem Abstand zum Motiv). Leichter zu verstehen ist das anhand folgender Skizze.
Die kleinere Brennweite hat den größeren Bildwinkel.
Brennweite ist allerdings nicht gleich Brennweite, zumindest was den Bildwinkel angeht, denn er wird durch die Brennweite und die Sensorgröße beeinflusst. Der Sensor ist fester Bestandteil der Kamera, dessen Größe in einem spezifischen Kameramodell fest ist. Für den Bildwinkel gilt (bei gleicher Brennweite): Je kleiner der Sensor ist, desto kleiner ist der Bildwinkel (sprich: desto größer wird dein Motiv dargestellt). Um den Bildwinkel von Kamera-und-Brennweiten-Kombinationen mit einander vergleichen zu können hat man sich den Crop-Faktor einfallen lassen. Dieser wird dann eingesetzt, wenn du den gleichen Bildwinkel mit zwei unterschiedlich großen Sensoren aufnehmen willst. Du multiplizierst den Crop-Faktor mit der Brennweite und errechnest damit die Vergleichsbrennweite, die den selben Bildwinkel an einer Vollformat-Kamera hätte.
Für die praktische Anwendung solltest du dir folgendes merken: Willst du z.B. wilde Tiere fotografieren, an die du nicht dicht heran kommst, bietet es sich an eine hohe Brennweite und eine Kamera mit einem kleinen Sensor zu nutzen. Das Gegenteil gilt, wenn du z.B. Landschaften oder Architektur mit einem großen Bildwinkel fotografieren möchtest. Hier nimmst du eine Kamera mit einem großen Sensor und ein Objektiv mit kleiner Brennweite.
Die dargestellten Millimeter beschrieben die Vergleichsbrennweite auf Vollformat und der Rahmen stellte den Bildausschnitt dar, der bei dieser Brennweite auf Vollformat sichtbar wäre. MFT, APSC und Vollformat beschreiben unterschiedliche Sensorgrößen.
Hier haben wir weiches Licht, was man an den sanft verlaufenden Schatten sehen kann.
Hier haben wir hartes Licht, was man an den klar definierten Schatten im Gesicht und an der Wand erkennen kann.
Sehr gut lässt sich das vergleichen, wenn man das Licht simuliert. Die Lichtstärke auf beiden Bildern ist unverändert. Nur die Größe der Lichtquelle wurde verändert die größere Lichtquelle sorgt für einen viel weicheren Schattenverlauf.
Simuliert man das für ein Porträt, siehst du, dass die Kontraste im Gesicht geringer werden mit zunehmender Entfernung des Lichts, auch wenn der Schatten gleich hart bzw. weich bleibt. Ist dein Model dichter an der Lichtquelle wirst du ein kontrastreicheres Porträt erhalt. Du betonst unter Umständen aber auch kleinere Makel, wie Falten oder ähnliches.
Sehr deutlich wird es, wenn man eine weiche Lichtquelle verwendet. Hier werden die Verläufe sichtbar gleichmäßiger und weniger kontrastreich.
Bei sehr hartem, gerichteten Licht, ist es ein wenig schwerer zu erkennen, aber auch hier verwende die Schatten ein bisschen weniger tief mit steigender Entfernung der Lichtquelle und die Highlights ein wenig abgedunkelt. Die Unterschiede sieht man vor allem auf der Stirn und im geflochtenen Teil der Haare.
Mit diesem Wissen kannst du deine Fotos noch gezielter planen und verstehen warum bestimmte Ding manchmal vielleicht auch nicht so funktionieren, wie du es dir vorstellst
Solltest du noch Fragen haben, schreibe sie gerne in die Kommentare.
Habe einen schönen Tag,
dein Mathias
Automated page speed optimizations for fast site performance