Unscharfe Bilder sind ein häufiges Problem für Fotografen von Anfänger bis Profi, aber es gibt Schritte, die dir dabei helfen werden, dieses Problem zu vermeiden. In diesem Artikel befassen wir uns mit den Grundlagen zur Vermeidung unscharfer Bilder und konzentrieren uns dabei auf die Schärfe der Kamera (also den richtigen Fokus), Verwacklungen, Blende und Schärfentiefe, die Qualität des Objektivs und andere Aspekte. Wenn du diese Faktoren verstehst und berücksichtigst, kannst du jedes Mal gestochen scharfe Fotos aufnehmen.
Einer der wichtigsten Faktoren, um unscharfe Bilder zu vermeiden, ist die genaue Fokussierung der Kamera auf das Motiv. Dabei kann man den Fokus manuell steuern oder die Kamera mittels Autofokus arbeiten lassen. Da es bei den modernen Kamerasystemen nur noch wenig Situationen gibt, in denen man manuell fokussieren muss, konzentrieren wir uns auf den Autofokus. Am einfachsten ist es natürlich, den Autofokus in voller Automatik laufen zu lassen. Beim Drücken des Auslösers, versucht das Autofokussystem der Kamera, einen Kontrastpunkt zu finden, auf den es scharfstellen kann. Dass die Kamera dabei nicht immer erfolgreich ist, kann folgende Gründe haben:
Die folgenden Bezeichnungen beziehen sich auf Sony-Kameras und können bei anderen Herstellern anders bezeichnet werden. Die Funktion bleibt aber dieselbe.
Eine weitere häufige Ursache für unscharfe Bilder sind Verwacklungen, die auftreten, wenn sich die Kamera bewegt, während der Verschluss geöffnet ist. Dies kann durch eine Reihe von Faktoren verursacht werden, z. B:
Probiere folgende Tipps aus, um Kameraverwacklungen zu minimieren:
Bewegungsunschärfe kann sich auch zeigen, wenn sich das Motiv bewegt, während man eine lange Belichtungszeit hat. In dem Fall hilft im Normalfall nur die Belichtungszeit zu verringern. Die Bewegungsunschärfe kann aber auch den gutes Stilmittel darstellen. Durch Mitzieher (Verfolgen des bewegten Motives bei längerer Belichtungszeit), kann man mit etwas Übung Bewegungsunschärfe in den Hintergrund bringen, während das Hauptmotiv scharf ist.
Die Blende ist die Öffnung im Objektiv, durch die das Licht auf den Kamerasensor fällt. Sie wird in Blendenstufen gemessen, und eine kleinere Blendenstufe entspricht einer größeren Blende. Die Blende steuert nicht nur die Lichtmenge, die in die Kamera gelangt, sondern beeinflusst auch die Schärfe und die Schärfentiefe ((Bereich in dem das Bild scharf ist) deiner Fotos. Hier kannst du dein Wissen zu dem Thema noch ein bisschen weiter auffrischen.
Um eine große Schärfentiefe zu erzielen, solltest du eine kleine Blende verwenden (z. B. f/8 oder f/11). Denke jedoch daran, dass eine kleine Blende auch eine längere Belichtungszeit erfordern kann, was die Gefahr von Verwacklungen steigert, wenn du kein Stativ verwendest.
Um die größte Schärfentiefe zu erreichen, stelle auf die hyperfokale Distanz scharf. Die hyperfokale Entfernung ist der Punkt, an dem das Objektiv so fokussiert ist, dass alles von der halben hyperfokalen Distanz bis unendlich scharf abgebildet wird. Um die hyperfokale Entfernung für dein Objektiv zu ermitteln, kannst du einen Rechner oder eine Tabelle verwenden.
Auch die Qualität deines Objektivs kann die Schärfe deiner Fotos beeinflussen. Objektive, die schlecht konstruiert sind oder eine starke Verzeichnung aufweisen, erzeugen unscharfe Bilder. Wie bereits ersten Teil dieser Serie beschrieben, kann es bei Offenblende oder sehr weit geschlossener Blende zu Aberrationen (Unschärfen durch Lichtbrechung) kommen. Hier gibt es aber große Unterschiede zwischen den Objektiven, sodass sich diese Werte nur durch Testen herausfinden lassen. Diese Tests kannst du entweder selbst durchführen oder Tests lesen von Magazinen oder Webseiten, wie www.dxomark.com. Die beste Schärfe erhält man bei den meisten Objektiven, wenn man die Extrembereiche (Offenblende und eine sehr weit geschlossene Blende, Bsp. f16) nicht verwendet. Bei modernen Objektiven sind die Unterschiede in der Schärfe aber teilweise sehr gering, sodass man sie auch bedenkenlos bei Offenblende verwenden kann.
Konstruktion des Objektivs: Auch die Qualität der Glaselemente und die Gesamtkonstruktion des Objektivs können die Schärfe beeinflussen. Objektive mit hochwertigem Glas und einer robusten Konstruktion liefern in der Regel schärfere Bilder.
Zusätzlich zu den oben genannten Faktoren gibt es noch einige andere Überlegungen, die die Schärfe deiner Fotos beeinflussen können:
Indem du Faktoren wie Kamerafokus, Verwacklung, Blende, Schärfentiefe und Objektivqualität kennst und berücksichtigen, kannst unscharfe Bilder vermeiden und scharfe, klare Fotos aufnehmen. Scheue sich nicht, zu experimentieren und verschiedene Einstellungen und Techniken auszuprobieren, um herauszufinden, was für deine Kamera und deinen Fotostil am besten geeignet ist.
Nachdem du jetzt weißt, wie du scharfe Bilder erstellst, bleibt eine Frage:
Wie wichtig sind scharfe Bilder?
Bei der Bewegungsunschärfe habe ich bereits erwähnt, dass diese auch als Stilmittel eingesetzt werden kann. Es gibt eine große Menge an Fotografen, die sich z.B. an Vintage-Objektiven erfreuen, weil sie bestimmte Unschärfen, Verzerrungen oder ein besonderes Bokeh haben. In diesem Fall spielt die Schärfe eine untergeordnete Rolle. Zudem solltest du dir überlegen, wie du deine Bilder verwendest. Sind sie beispielsweise für Instagram gedacht, macht es keinen merklichen Unterschied, ob dein Bild in einer starken Detailansicht an wenig unscharf ist.
Solltest du noch Fragen haben, schreibe sie gerne in die Kommentare.
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