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11. März 2023

Fotografieren lernen – Grundlagen (Teil 3)

Einführung

Unscharfe Bilder sind ein häufiges Problem für Fotografen von Anfänger bis Profi, aber es gibt Schritte, die dir dabei helfen werden, dieses Problem zu vermeiden. In diesem Artikel befassen wir uns mit den Grundlagen zur Vermeidung unscharfer Bilder und konzentrieren uns dabei auf die Schärfe der Kamera (also den richtigen Fokus), Verwacklungen, Blende und Schärfentiefe, die Qualität des Objektivs und andere Aspekte. Wenn du diese Faktoren verstehst und berücksichtigst, kannst du jedes Mal gestochen scharfe Fotos aufnehmen.

Inhalt

  1. Einführung
  2. Autofokus der Kamera
    1. Fokusbereich
    2. Fokusmodus
  3. Bewegungsunschärfe
  4. Blende und Schärfentiefe
  5. Qualität des Objektivs
  6. weitere Faktoren
  7. Schlussfolgerung

Autofokus der Kamera

Einer der wichtigsten Faktoren, um unscharfe Bilder zu vermeiden, ist die genaue Fokussierung der Kamera auf das Motiv. Dabei kann man den Fokus manuell steuern oder die Kamera mittels Autofokus arbeiten lassen. Da es bei den modernen Kamerasystemen nur noch wenig Situationen gibt, in denen man manuell fokussieren muss, konzentrieren wir uns auf den Autofokus. Am einfachsten ist es natürlich, den Autofokus in voller Automatik laufen zu lassen. Beim Drücken des Auslösers, versucht das Autofokussystem der Kamera, einen Kontrastpunkt zu finden, auf den es scharfstellen kann. Dass die Kamera dabei nicht immer erfolgreich ist, kann folgende Gründe haben:

  • Fokussierung auf das falsche Motiv: Ein Kontrastpunkt wird gefunden, befindet sich aber nicht über deinem gewünschten Motiv. Eine Lösung hierfür wäre den Bereich für die Suche nach Kontrastpunkten einzuschränken oder auszuweiten. Man spricht hier vom Fokusbereich. Dabei gibt es verschiedene Modi, die sich von Hersteller zu Hersteller wenig unterscheiden. Dazu später mehr.
  • Es wird kein Kontrastpunkt gefunden: In manchen Situationen ist für die Kamera zu wenig Kontrast vorhanden, dass sie einen Punkt zum Fokussieren finden kann. Das kann z.B. passieren, wenn man nachts fotografiert (zu wenig Licht für die Kamera) oder im Nebel. Unter Umständen ist manuell fokussieren hier die einzige Lösung. 
  • Falscher Fokusmodus: Befindet sich die Kamera im falschen Fokusmodus, kann es passieren, dass sich das Motiv aus dem Fokusbereich heraus bewegt oder die Kamera bereits einen anderen Kontrastpunkt gefunden hat. Fokusmodi und Fokusbereiche werden im Folgenden beschrieben

Die folgenden Bezeichnungen beziehen sich auf Sony-Kameras und können bei anderen Herstellern anders bezeichnet werden. Die Funktion bleibt aber dieselbe. 

Fokusbereich

  • weit: Der gesamte mögliche Fokusbereich wird genutzt, um Kontrastpunkte zu finden. In modernen Kameras hilft hierbei auch eine Motiverkennung, die erahnen kann, welches Motiv du scharf stellen möchtest. 
  • Zone: Beschränkt sich auf einen bestimmten Bildbereich. Befindet sich das Motiv z.B. in der oberen linken Ecke, kann dieser Modus der richtige sein.
  • Mitte: Misst in einem kleinen Bereich in der Mitte des Bildes. 
  • Flexibler Spot (S/M/L): Ein kleiner Punkt, in dem fokussiert werden soll, wird festgelegt. S/M/L steht dabei für die Größe des Punktes

Fokusmodus

  • kontinuierlicher Autofokus: Bei leicht durchgedrücktem Auslöser, sucht die Kamera ununterbrochen nach dem richtigen Fokus und hält ihr, auch wenn sich das Motiv innerhalb des Fokusbereiches bewegt.
  • single Autofokus: Stellt den Fokus einmal ein und hält diesen. Damit bleibt der Schärfebereich immer im gleichen Abstand zur Kamera. Sollten sich Kamera oder Motiv bewegen, können unscharfe Bilder entstehen. 
  • automatischer Autofokus. Wechselt automatisch zwischen single und kontinuierlichem Autofokus hin und her, je nachdem, ob sich das Motiv bewegt oder nicht. 
  • Augenautofokus und Autofokusverrieglung: In diesen beiden Modi wird die Motiverkennung in modernen Kameras genutzt. Beim Augenautofokus sucht die Kamera nach Augen im Bild und stellt auf diese scharf. Du kannst die Kamera bei der Suche unterstützen, in dem du den passenden Fokusbereich wählst. Die Kamera sucht in diesem zuerst (oder teilweise ausschließlich). Bei der Autofokusverrieglung wird ein Motiv im Bild ausgewählt und dieses wird bei leicht durchgedrücktem Auslöser über den gesamten möglichen Fokusbereich verfolgt

Bewegungsunschärfe

Eine weitere häufige Ursache für unscharfe Bilder sind Verwacklungen, die auftreten, wenn sich die Kamera bewegt, während der Verschluss geöffnet ist. Dies kann durch eine Reihe von Faktoren verursacht werden, z. B:

  • Falsches Halten der Kamera: Hältst du die Kamera nicht stabil, kann es zu Verwacklungen kommen. Je länger die Brennweite ist, desto schneller zeigen sich auch kleine Verwacklungen im Bild. 
  • Verwendung einer langen Verschlusszeit: Wenn der Verschluss länger geöffnet ist, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Kamera verwackelt. 

 

Probiere folgende Tipps aus, um Kameraverwacklungen zu minimieren:

  • Achte darauf, die Kamera fest im Griff haben und sie mit beiden Händen abstützen. Hilfreich kann es sein, die Ellenbogen irgendwo aufzusetzen und damit die Arme zu stabilisieren.
  • Verwende ein Stativ: Ein Stativ hält Ihre Kamera ruhig und ermöglicht es, längere Verschlusszeiten zu verwenden, ohne die Kamera zu verwackeln.
  • Verkürze die Verschlusszeit: Je kürzer die Verschlusszeit, desto weniger Zeit hat die Kamera, sich zu bewegen und zu verwackeln. In der Regel solltest du versuchen, eine Verschlusszeit zu verwenden, die mindestens dem Kehrwert der Brennweite deines Objektivs entspricht (z. B. 1/50 Sekunde für ein 50-mm-Objektiv).
  • Verwende die Bildstabilisierung: Viele Objektive und Kameras verfügen über Bildstabilisierungssysteme, die Verwacklungen reduzieren. Schalte diese Funktion ein, wenn du aus der Hand oder bei schlechten Lichtverhältnissen fotografierst.

Bewegungsunschärfe kann sich auch zeigen, wenn sich das Motiv bewegt, während man eine lange Belichtungszeit hat. In dem Fall hilft im Normalfall nur die Belichtungszeit zu verringern. Die Bewegungsunschärfe kann aber auch den gutes Stilmittel darstellen. Durch Mitzieher (Verfolgen des bewegten Motives bei längerer Belichtungszeit), kann man mit etwas Übung Bewegungsunschärfe in den Hintergrund bringen, während das Hauptmotiv scharf ist.

Blende und Schärfentiefe

Die Blende ist die Öffnung im Objektiv, durch die das Licht auf den Kamerasensor fällt. Sie wird in Blendenstufen gemessen, und eine kleinere Blendenstufe entspricht einer größeren Blende. Die Blende steuert nicht nur die Lichtmenge, die in die Kamera gelangt, sondern beeinflusst auch die Schärfe und die Schärfentiefe ((Bereich in dem das Bild scharf ist) deiner Fotos. Hier kannst du dein Wissen zu dem Thema noch ein bisschen weiter auffrischen.

Um eine große Schärfentiefe zu erzielen, solltest du eine kleine Blende verwenden (z. B. f/8 oder f/11). Denke jedoch daran, dass eine kleine Blende auch eine längere Belichtungszeit erfordern kann, was die Gefahr von Verwacklungen steigert, wenn du kein Stativ verwendest.

Um die größte Schärfentiefe zu erreichen, stelle auf die hyperfokale Distanz scharf. Die hyperfokale Entfernung ist der Punkt, an dem das Objektiv so fokussiert ist, dass alles von der halben hyperfokalen Distanz bis unendlich scharf abgebildet wird. Um die hyperfokale Entfernung für dein Objektiv zu ermitteln, kannst du einen Rechner oder eine Tabelle verwenden.

Qualität des Objektivs

Auch die Qualität deines Objektivs kann die Schärfe deiner Fotos beeinflussen. Objektive, die schlecht konstruiert sind oder eine starke Verzeichnung aufweisen, erzeugen unscharfe Bilder. Wie bereits ersten Teil dieser Serie beschrieben, kann es bei Offenblende oder sehr weit geschlossener Blende zu Aberrationen (Unschärfen durch Lichtbrechung) kommen. Hier gibt es aber große Unterschiede zwischen den Objektiven, sodass sich diese Werte nur durch Testen herausfinden lassen. Diese Tests kannst du entweder selbst durchführen oder Tests lesen von Magazinen oder Webseiten, wie www.dxomark.com. Die beste Schärfe erhält man bei den meisten Objektiven, wenn man die Extrembereiche (Offenblende und eine sehr weit geschlossene Blende, Bsp. f16) nicht verwendet. Bei modernen Objektiven sind die Unterschiede in der Schärfe aber teilweise sehr gering, sodass man sie auch bedenkenlos bei Offenblende verwenden kann. 

Konstruktion des Objektivs: Auch die Qualität der Glaselemente und die Gesamtkonstruktion des Objektivs können die Schärfe beeinflussen. Objektive mit hochwertigem Glas und einer robusten Konstruktion liefern in der Regel schärfere Bilder.

weitere Faktoren

Zusätzlich zu den oben genannten Faktoren gibt es noch einige andere Überlegungen, die die Schärfe deiner Fotos beeinflussen können:

  • ISO: Die Verwendung eines höheren ISO-Werts kann bei schlechten Lichtverhältnissen zu Rauschen führen und die Schärfe verringern. Versuche, den ISO-Wert so niedrig wie möglich zu halten, um die beste Bildqualität zu erzielen.
  • Nachbearbeitung: Das Schärfen ist eine gängige Nachbearbeitungstechnik, die dazu beitragen kann, die Details in deinen Fotos hervorzuheben. Eine Überschärfung kann jedoch Artefakte hervorrufen und die Bildqualität beeinträchtigen. Verwenden Sie die Schärfung sparsam und nur bei Bedarf. 
    Hast du mit Rauschen im Bild und willst dieses in der Nachbearbeitung entfernen, wirst du sehr wahrscheinlich auch die Schärfe deines Bildes reduzieren. 
    Zudem solltest du bedenken, dass alles Bilder, die die Kamera als JPG speichert, bereits bearbeitet sind. Die Kamera führt hier intern eine Bearbeitung durch. In vielen Kameras lässt sich diese Bearbeitung beeinflussen. In den meisten Handys ist das leider nicht der Fall. Hier solltest du dir die Bilder genau anschauen und deine Nachbearbeitung deiner Kamera anpassen. Samsung Handy neigen beispielsweise dazu, Bilder stark zu schärfen. Daher würde ich hier in der Nachbearbeitung nicht mehr nachschärfen. 

Schlussfolgerung

Indem du Faktoren wie Kamerafokus, Verwacklung, Blende, Schärfentiefe und Objektivqualität kennst und berücksichtigen, kannst unscharfe Bilder vermeiden und scharfe, klare Fotos aufnehmen. Scheue sich nicht, zu experimentieren und verschiedene Einstellungen und Techniken auszuprobieren, um herauszufinden, was für deine Kamera und deinen Fotostil am besten geeignet ist.

Nachdem du jetzt weißt, wie du scharfe Bilder erstellst, bleibt eine Frage: 

Wie wichtig sind scharfe Bilder?

Bei der Bewegungsunschärfe habe ich bereits erwähnt, dass diese auch als Stilmittel eingesetzt werden kann. Es gibt eine große Menge an Fotografen, die sich z.B. an Vintage-Objektiven erfreuen, weil sie bestimmte Unschärfen, Verzerrungen oder ein besonderes Bokeh haben. In diesem Fall spielt die Schärfe eine untergeordnete Rolle. Zudem solltest du dir überlegen, wie du deine Bilder verwendest. Sind sie beispielsweise für Instagram gedacht, macht es keinen merklichen Unterschied, ob dein Bild in einer starken Detailansicht an wenig unscharf ist. 

Solltest du noch Fragen haben, schreibe sie gerne in die Kommentare. 

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